Gesamtziele

Die interdisziplinäre und internationale Studiengruppe SeGeMi hat sich in vier Modulen mit der Analyse verschiedener Aspekte der Versorgung von Menschen mit Migrationshintergrund im Bereich seelischer Gesundheit befasst.

Die gewonnenen Daten tragen insgesamt dazu bei, die psychosoziale Gesundheitsbelastung und die Versorgungsbedürfnisse von Menschen mit türkischem Migrationshintergrund herauszuarbeiten, den Stand der interkulturellen Öffnung in der psychosozialen Versorgung und Interventionen zur Steigerung der Interkulturellen Kompetenz von Mitarbeitenden zu evaluieren und kritisch zu beleuchten.

Teilziele

Erstmals in Deutschland wurden mit Hilfe einer umfangreichen epidemiologischen Erhebung Prävalenz- und Komorbiditätsraten psychischer Störungen sowie zur Inanspruchnahme psychosozialer Gesundheitsleistungen von Menschen mit türkischem Migrationshintergrund erhoben. Diese bislang fehlenden Daten bilden die Voraussetzung für eine bedarfsgerechte Gesundheitsversorgung. [Modul 1 - Epidemiologie]

Mithilfe verschiedener Methoden wurden Erklärungsmodelle zu psychischen Erkranungen von Menschen ohne und mit türkischem Migrationshintergrund im Vergleich untersucht. Ziel war, Vorstellungen zu Krankheiten, Barrieren zum Versorgungssystem und Ressourcen im Umgang mit psychischen Störungen zu erheben. [Modul 2 - Erklärungsmodelle]

Um den Stand der interkulturellen Öffnung im psychosozialen Versorgungssystem zu erfassen, wurde ein konzeptbezogenes Erhebungsinstrument entwickelt. Ziel war, die aktuelle Praxis im Versorgungsalltag zu beleuchten und Empfehlungen für angemessene Versorgung auszusprechen. [Modul 3 - Strukturelle Qualitätsanalyse]

Die Entwicklung und Evaluation eines Trainings zur interkulturellen Kompetenz für Mitarbeitende im psychosozialen Gesundheitswesen soll die Sensibilisierung im Umgang mit Menschen unterschiedlicher kultureller Hintergründe erhöhen – um so auch zu einem besseren Behandlungserfolg beizutragen. [Modul 4 - Training Interkulturelle Kompetenz]