Grundsätze der Studiengruppe

Um das sehr komplexe Themengebiet „Migration und Psychische Gesundheit“ aus unterschiedlichen Blickwinkeln zu erschließen, wurde eine interdisziplinäre Studiengruppe bestehend aus PsychiaterInnen, PsychologInnen, PsychotherapeutInnen, ErziehungswissenschftlerInnen, SoziologInnen und EthnologInnen zusammengestellt (interdisciplinary aim). Der interdisziplinäre Gedanke wurde erweitert durch die Einbindung externer Beratungsgremien. VertreterInnen der Zielgruppe wurden in der Fokusgruppe, VertreterInnen aus Politik, Wirtschaft, Migrantenorganisationen und den Gesundheitsorganisationen in der „Stakeholder Group“ und internationale MigrationsforscherInnen im „Advisory Board“ die Arbeit der Studiengruppe kritisch erörtern.

Der kulturellen und sozialen Diversität der in Deutschland lebenden Menschen mit Migrationshintergrund wurde Rechnung getragen, indem sich zwei der Forschungsmodule (Module 3 und 4) den Anforderungen für Menschen mit verschiedensten Migrationsverläufen und Herkunftsländern widmen. Zwei weitere Module ermöglichten durch die Fokussierung auf ein Herkunftsland eine vertiefende Analyse: ausgewählt wurde die zahlenmäßig größte in Deutschland lebende Migrantengruppe, der Menschen mit türkischem Migrationshintergrund (diversity aim).

Die Arbeit mit dem kulturell „Andersartigen“ kann dazu führen, dass eigene kulturelle Annahmen unbewusst in den Prozess mit einfließen und die Forschungsarbeit und -ergebnisse möglicherweise beeinflussen. Um diese „blinden Flecken“ und deren Handlungskonsequenzen bewusst zu werden, zu reflektieren und  ggfs. entgegenzuwirken (cross-cultural bias, sensitivity aim), haben wir in regelmäßigen Abständen unsere Forschungsmethoden und -ergebnisse mit mit den beratenden Gremien (Advisory Board, Stakeholder Group, Focus Group) diskutiert.

Aufgrund des komplexen Gegenstandsbereiches erschien es uns wichtig, verschiedene Theorie- und Praxisbereiche innerhalb der Studiengruppe durch verschiedene methodische Zugänge ins Blickfeld zu nehmen. Methodisch wurde daher Wert darauf gelegt, die vielfältigen quantitativen und qualitativen Verfahren im Studienprozess zu integrieren (methodological aim). Die Zusammenarbeit der beiden Forschergruppen aus Berlin und Hamburg mit ihren jeweiligen sich ergänzenden methodischen Schwerpunkten bot hierfür eine bereichernde Grundlage.

Die Instrumente, die im Laufe der Studie entwickelt wurden und die Ergebnisse des Forschungsprojektes, sollen nachhaltig zur Verbesserung der ambulanten und stationären Versorgung von Menschen mit Migrationshintergrund beitragen (sustainable aim). Aus diesem Grund werden die Ergebnisse in entsprechenden nationalen und internationalen Fachzeitschriften publiziert und der Öffentlichkeit zugänglich gemacht.

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